24 Dez
Der Jugendvorstand informiert
Hier gibt es den Jahresrückblick der Jugendabteilung mit den Highlights des Jahres und den neuesten Infos.
28 Jun
Jugendvorstand
... in Frankreich! BWF-Kicker und Jugendtrainer Steffen Ludwig besuchte mit seinem Vater und Jugendleiter Tobi Ludwig die Euro 2016.
Ein Monat Europameisterschaft in Frankreich - ich bin dabei! Das Abitur gerade eingetütet ging es schon vor den Nachprüfungen für mich Richtung Frankreich, genauer gesagt in Richtung Paris. Ja, ich hatte tatsächlich meinen Mallorca-Abi-Urlaub ausfallen lassen, aber Fußball geht halt vor. 544 Kilometer und fünfeinhalb Stunden Autofahrt und schon konnte man die Silhouette des Eiffelturms erahnen. Gleich nach dem Check-In im Hotel ging es in Richtung Fanzone. Gerade war der erste Spieltag der Europameisterschaft gelaufen, die Franzosen hatten im Eröffnungsspiel knapp gegen Rumänien gewonnen, doch auch die Fans der anderen europäischen Nationen waren mittlerweile angereist. Kein Wunder also, dass das erste Ziel die Fanzone war. Schweden, Iren, Engländer, Deutsche ... Die Aufzählung würde wohl den Rahmen sprengen, denn die Fans aller teilnehmenden Nationen und ja auch einige Holländer hatten sich verkehrterweise in Richtung Paris verirrt feierten zusammen ein großes Fußballfest. Die weiteren Spiele des ersten Spieltags waren für die Mehrheit eher Nebensache, denn Humbas, Gegröle und Türme aus Bierbechern standen im Mittelpunkt. Dennoch mussten die vielen Engländer nach dem späten Ausgleich der Russen getröstet werden.
Deutschland - Ukraine 2:0 (1:0)
Gleich
am zweiten Tag meiner Reise ging es dann wieder in Richtung
Deutschland, das eigentliche Ziel war aber Lille - Spielort der
Deutschen Nationalmannschaft, liebevoll auch "die Mannschaft" genannt.
Nach einem Burger im kleinen Restaurant von nebenan ging es gleich zum
Fanwalk der deutschen Fans. Mehrere tausend Fußballverrückte hatten sich
versammelt und wollten sich gemeinsam auf den Weg in Richtung des
Stadions Pierre-Mauroy. Angeführt vom Bus des Fan Club
Nationalmannschaft ging es los. Die Stimmung war prächtig und wir sangen
uns schon einmal für das Stadion warm. Lediglich einige
überdimensioniert große Fahnen verschleppten das Gehtempo. Die kurze
Pause mit einer Riesenhumba haben wir aber dankend angenommen. Natürlich
musste es anfangen, so richtig zu regnen, als wir am Stade
Pierre-Mauroy ankamen. Aber das sind wir in diesen Tagen ja sowieso
gewohnt.
Doch nun zum Spiel: Ein Galaauftritt der Deutschen Mannschaft war es sicherlich nicht. Automatismen waren nicht zu erkennen und auch spielerisch haperte es immer mal wieder. Dafür sorgten aber wir Fans sowie der Ausrichter für eine tolle Atmosphäre. Auch wenn es keinen Capo gab, drängten sich immer wieder einzelne Gruppen auf und stimmten einen Gesang an. Die Facette an deutschen Fangesängen ist nun nicht wirklich groß, aber umso besser lernten wir den Text. Die Franzosen sorgten mit einer kleinen Eröffnungsfeier, "Jump!"- und Lautstärke-Wettkämpfen sowie gleich drei Stadionsprechern für gute Laune bei den Zuschauern. Deutschland nutzte gleich die erste wirkliche Torchance zur Führung. Freistoß Toni Kroos, wuchtiger Kopfball Shkodran Mustafi, Tor und Führung für die "Nummer eins der Welt". Doch die Auswahl aus der Ukraine hielt gut dagegen und erspielte sich einige gute Torchancen. Manuel Neuer parierte mehrmals gut und einmal konnte Jerome Boateng im Fallen den Ball doch noch von der Linie kratzen. Die Pausenführung war demnach glücklich für Deutschland.
Nach der Pause kamen aber die Deutschen besser aus der Kabine und spielten nun ein Power Play. Die Ukrainer wurden immer weiter in Richtung Strafraum zurückgedrängt und Deutschland drückte auf das 2:0. Kroos, Khedira und Draxler vergaben gute Möglichkeiten. Den Ukrainern ging mit fortlaufender Spieldauer die Luft aus und das Spiel verflachte. Erst als Kapitän Bastian Schweinsteiger eingewechselt wurde, wurden auch wir Fans wieder aufgeweckt. Schweini brauchte auch nicht lange und konnte in der Nachspielzeit den 2:0-Endstand erzielen. Der Jubel war groß, was ein Einstand für unseren Kapitän! Spielerisch gab es sicherlich noch Steigerungspotential, doch wie sagt man so schön: Fußball ist Ergebnissport. Und demnach war es ein Einstand nach Maß.
Am Montag mussten mein Vater und ich dann umziehen. Vom Hotel in Malakoff ging es also in Richtung Camping Platz an der Seine. Der DFB hatte diesen angemietet und mehr als 500 deutsche Fans hatten dort ihre Zelte, Caravans und Wohnmobile eingerichtet. Im großen Fanzelt gab es das gemeinsame Rudelschauen und ja, wir mussten nicht einmal auf unsere geliebten deutschen Kommentatoren wie Bela Rethy verzichten. Allerdings hatten die vielen Regenschauer einige Spuren hinterlassen. Die Seine war übergelaufen und hatte den Camping Platz überschwemmt. Wir mussten also unser 6-Mann-Zelt für uns beide um die Pfützen herum aufbauen. Aber auch während unseres Aufenthalts waren wir nicht mit Glück besiegelt und die weiteren Regenschauer sorgten für schlammigen Untergrund und ein matschiges Vorzelt. Doch das Wetter konnte uns nicht stoppen. Nach dem Public Viewing verwandelte sich das Fanzelt eher in eine Art "Bierbrunnen" und so ganz musste ich meinen Mallorca-Urlaub doch nicht ausfallen lassen. Denn Ballermann-Stimmung gab es dort ohne Ende und so manche Nacht wurde dann doch etwas kürzer. Doch auch die Medienpräsens war groß. Ein Radioreporter ließ sein Mikrofon nicht aus den Augen und sammelte auch nach mehreren Bier noch fleißig O-Töne, das MoMa der ARD und des WDR dagegen sendete live ab halb sechs aus dem Fan Camp.
England - Wales 2:1 (0:1)
Schon
vor über eineinhalb Jahren hatten wir uns bei der UEFA für EM-Tickets
beworben. Einmal bekamen wir den Zuschlag - Traumlos: England gegen
Wales. Fantastische Stimmung war schon im Voraus garantiert,
fußballerische Klasse dagegen ausgeschlossen. Und wir wurden nicht
enttäuscht. Es ging wieder in Richtung Deutschland, das Ziel war nun
Lens. Beide Fanlager duellierten sich immer wieder mit tollen Gesängen.
Doch leider wurden wir auch Opfer des Nationalstolzes beider Länder und
besonders der Engländer, denn wir saßen im England-Block. Alle zehn
Minuten stimmten die Fans mithilfe einer Posaune die Nationalhymne an.
Wenn Gott immer noch nicht erhört hat, dass er die Queen schützen soll,
dann weiß ich auch nicht weiter. Den Text kann ich mittlerweile nämlich
auch schon auswendig vom vielen Hören. Die Hymne der Waliser sangen die
Fans ebenfalls in regelmäßigen Abständen, doch Wörter konnte man bei den
kleinen Nachbarn nicht erkennen. Doch auch die Fußballfans von der
Insel sind erfolgsabhängig. Gleich zu Beginn des Spiels legten beide
Fanlager ordentlich los. Nach der Führung für Wales waren für lange Zeit
allen die Waliser zu hören, denn die Engländer waren damit beschäftigt,
zu meckern und dem bevorstehenden Vorrundenaus entgegenzutrauern. Als
dann aber das späte Siegtor fiel, waren die englischen Fußballer
natürlich gleich wieder Fußballgötter.
Fußballerisch hatte das Spiel leider wenig zu bieten. Die Engländer konnten die Defensive von Wales kaum knacken und spielten wirklich unglaublich viele Fehlpässe. Die Waliser versteckten sich am eigenen Sechszehner und beschränkten sich auf das Verteidigen. Wales Kapitän gewann zwar jedes Kopfballduell, schlug aber jeden Ball blind nach vorne. Gut, dass die kleinen Briten einen Gareth Bale haben. Spiel Nummer zwei, Freistoß Nummer zwei, Tor Nummer zwei. Bale trat aus über dreißig Metern an und das muss man Bale lassen, einen guten Freistoß. Dennoch war das weniger der Grund für das Führungstor als der schlecht parierende Joe Hart, der den Ball eher selbst ins Tor bugsierte statt den Schuss zu parieren. Im zweiten Durchgang wurden die Engländer etwas besser und vor allem die eingewechselten Daniel Sturridge und Jamie Vardy brachten frischen Wind. Und was für einen! Vardy glich schon kurz nach dem Seitenwechsel aus und Sturridge konnte in der Nachspielzeit für den Siegtreffer sorgen. Diesmal waren es die Engländer, die das späte Glück hatten. Die Waliser dagegen, die schon "England´s coming home" in Anlehnung an das berühmte "Football´s coming home" gesungen hatten, waren sprachlos. Das Deutschlandspiel verfolgten wir dann wieder im Fanzelt, mit den wenigen hinterbliebenden Deutschen. Viel verpasst hatten wir nicht - Deutschland trennte sich torlos von Polen.
Fußball pur, das klingt gut. Leider ist das bei einer so beliebten Euro ziemlich schwer zu bewältigen. Zwölf Tage in Paris - da muss dann auch ein bisschen Kultur her. So besuchten wir zunächst die Conciergerie, ein altes Gefängnis und Verwaltungsgebäude - sogar Marie Antoinette und Robespierre standen dort unter Arrest, die dazugehörige Saint Chapelle (Heilige Kapelle) und schließlich auch die berühmte Notre Dame, die aber nur äußerlich nach einem Besuch schreit. Auch dem Hause meiner "Namensvetter" statteten wir einen Besuch ab. Das Schloss Versailles, die größte Schlossanlage Europas, war Wohnsitz vieler französischer Könige, wobei die Mehrheit auf den Vornamen Ludwig hörte. Besonders die riesigen Parkanlagen, die zum Verirren einladen, sind beeindruckend.
Allerdings konnten wir uns auch vor den "Must haves" nicht drücken. Im Louvre erblickten wir auch die Mona Lisa, auch wenn eine riesige Menschentraube die Sicht ein wenig versperrte. Aber wir bewiesen auch unsere Pferdelungen und spulten bei unserem sechsstündigen Besuch mehr Kilometer ab als so mancher Staubsauger aus der Bundesliga. Auch der Eiffelturm und der Triumphbogen sind einfach ein Muss und bei der phantastischen Aussicht, sogar bei schlechter Wetterlage, einfach nur zu empfehlen. An unserem letzten Tag besuchten wir noch den Freizeitpark-Komplex Disneyland und die Disney Studios. Natürlich kamen wir um Wartezeiten nicht herum, aber wir beschränkten uns auch nur auf die Fahrgeschäfte. Unglaublich, dass manche Besucher eine Stunde warteten, um ein Foto mit verschiedensten Disney-Charakteren zu schießen. Es war nicht nur der Preis eine Unverschämtheit, sondern auch der Fakt, dass jede zweite Attraktion restauriert wird und damit geschlossen war. Dennoch ist der Freizeitpark sicherlich einen Tag wert. Lediglich für zwei Tage in der Mitte unserer Reise kehrten wir aus Paris nach Bottrop zurück und zwar aus gutem Grund. Mein Herzens- und Heimatverein feierte mit einer großen Feier sein 90-jähriges Bestehen und das konnten wir uns einfach nicht entgehen lassen.
Nordirland - Deutschland 0:1 (0:1)
Unser
drittes und letztes Spiel war das dritte Gruppenspiel Deutschlands. Es
wartete der wohl größte Underdog der Gruppe: Nordirland. Doch die Briten
machten schnell auf sich aufmerksam. Wir stiegen aus der ersten Metro
aus und wollten in die Metro in Richtung Prinzenpark umsteigen, da hörte
man schon gedämpft die Trommeln: "Bum, bum, bum". Zweimal rechts,
dreimal links und schon entdeckten wir auch den Ursprung: Mehrere
hundert Nordiren schlängelten sich durch die Metrogänge und stimmten
einen Gesang nach dem anderen an. Und wenn die Nordiren eines können:
Dann singen! Die Stimmung war also schon auf der Anreise prächtig, auch
wenn wir in der Metro selbst zum Kuscheln gezwungen wurden. Aber am
Stadion traf dann endlich auch der deutsche Fanwalk an und beide
Fanlager feierten gemeinsam das kommende Fußballfest, wobei sich das
Fest erneut eher auf der Tribüne abspielte. Die Nordiren legten
besonders bei ihrem Lieblingslied "Will Grigg´s on fire" einen
1A-Auftritt hin, denn alle (!) nordirischen Fans tanzten, hüpften und
sangen. Ja sogar die deutsche Tribüne sang und klatschte mit, aber es
scheint sowieso so, als würde sich eine neue Fanfreundschaft entwickeln.
Beide Lager verstanden sich prächtig. Nach dem Abpfiff sangen die
Briten sogar noch eine knappe Stunde lang weiter, die Tribüne war noch
komplett gefüllt. Der Stadionsprecher spielte noch mehrere Male das
nordirische Lieblingslied über die Stadionlautsprecher ab. Ja, es lockte
sogar viele Offizielle wieder auf den Rasen, um Videos zu drehen. Auf
ihren Trainer und ihre Mannschaft warteten die Fans aber vergeblich.
In puncto Fußball hatten die Nordiren allerdings keine Chance gegen Deutschland. Die deutsche Nationalelf spielte in der ersten Halbzeit die bis dato beste Halbzeit der EM. Der Ball zirkulierte gut in den eigenen Reihen und sie schienen die Gegner fast schwindelig zu spielen. Eine Großchance nach der anderen erspielte sich "Die Mannschaft", doch sie scheiterte mehrmals. Müller traf zweimal Aluminium, Götze und Özil vergaben weitere gute Chancen. Zur Halbzeit hätte es eigentlich schon 5:0 oder 6:0 stehen müssen. Allerdings ging es nur mit einer knappen Führung in die Halbzeitpause. Mario Gomez, endlich in der Startelf, traf, war aber auch auf die Mithilfe des nordirischen Verteidigers angewiesen, der den Ball abfälschte. Nach dem Seitenwechsel nahm Deutschland einen Gang raus und spielte den Sieg souverän, aber zum Ärger der Fans mit einem langweiligen Fußball zu Ende. 1:0 gegen Nordirland, eigentlich zu wenig für den Weltmeister. Doch es hatte auch etwas Gutes, denn Nordirland erreichte aufgrund des Torverhältnisses das Achtelfinale, auch wenn sie dort an Wales scheiterten. Die Deutschen dagegen scheinen nun endlich im Turnier angekommen zu sein und präsentierten sich beim 3:0 über die Slowakei in guter Form. Zum Viertelfinale gegen Italien oder Spanien fährt mein Vater dann aber mit einem Kumpel nach Bordeaux. Ich habe nämlich einen Tag vorher den Abiball, dann geht doch noch ein letztes Mal die Schule vor.
Quelle: www.aufmplatz.net
Autor: Steffen Ludwig
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